Ehrenmitglied mit 40

 Noch nie hat es jemand in der fast 85-jährigen Geschichte des Brühler Schachklubs geschafft, vor Erreichen des 60. Lebensjahres Ehrenmitglied zu werden. So war es dann auch eine Sensation, als bei der Jahreshauptversammlung Friedhelm Heuser als Ehrenmitglied vorgeschlagen wurde.

 „Seine Rolle als Bauer im Brühler Schachklub hat Friedhelm Heuser längst hinter sich“, lobte Udo Frommer in seiner Rede, bevor er mit seinem Vorschlag für eine große Überreichung sorgte. „Friedhelms Einsatz, insbesondere, da er stets gleichzeitig an verschiedenen Orten gebraucht wird, macht ihn zum Läufer und seine Leistung in der Mannschaft ist mindestens mit der eines Turms zu vergleichen. Was aber die Organisation betrifft, so ist er sicherlich seit über 20 Jahren der König.“

Udo Frommer, 2. Vorsitz des Brühler Schachklubs, der selbst Jahre lang 1. Vorsitzender war,  würdigte die außergewöhnlichen Leistungen von Friedhelm Heuser und hob dabei besonders die Jugendarbeit hervor, die er seit über 20 Jahren ehrenamtlich leistet. In der Tat ist ihm nichts wichtiger als die Jugendarbeit. So wurden keine Kosten und Mühen gescheut, gute Trainer für die Nachwuchstalente zu engagieren. Nicht umsonst schaffte es Brühl – eine in Schachkreisen bis dahin eher unbekannte Stadt – bislang fast immer, sich für die deutschen Meisterschaften der verschiedenen Altersklassen zu qualifizieren, und sogar drei Mal einen Titel zu gewinnen.

Während in der letzten Zeit immer wieder große und kleine Schachvereine aus verschiedenen Gründen ihren Spielbetrieb aufgeben, erfreut sich der Brühler Schachklub zunehmender Beliebtheit, was sich auch in den Mitgliederzahlen widerspiegelt. Zurzeit werden neben sieben Mannschafen zwei Senioren-, fünf Jugend-,  und eine Damenmanschaft gemeldet. Dafür hauptverantwortlich ist wieder einmal Friedhelm Heuser, denn es ist noch gar nicht so lange her, da war auch die Existenz des Brühler Schachklubs bedroht, als das Spiellokal überraschend gekündigt wurde.

Doch Friedhelm Heuser zeigte sich kämpferisch und brachte „seinen“ Verein vorübergehend in einem angemieteten Partyraum unter. Wenn es mit den Terminen mal nicht klappte, sorgte er dafür, dass der Spielbetrieb trotzdem reibungslos weitergehen konnte, zur Not sogar in den Containern der Erich-Kästner-Realschule. Dies ist heute nicht mehr erforderlich, denn schließlich gelang es ihm, über die Stadt Brühl und den Erftkreis eine geeignete Räumlichkeit zu finden, die der Brühler Schachklub seitdem stolz sein Vereinsheim nennt.

 Ohne das ständige Engagement von Friedhelm Heuser würde der Brühler Schachklub, wenn er denn überhaupt noch existieren würde, nur noch aus wenigen Mitgliedern bestehen, die in einer dunklen Ecke einer Kneipe ihrem Hobby nachgingen.